Lutherische Identität verpflichtet zur Ökumene
Der Bund und seine Mitgliedskirchen beteiligen sich mit ihren je eigenen Möglichkeiten in der örtlichen, regionalen, nationalen und weltweiten Ökumene. Aus unserer lutherischen Identität heraus ergibt sich notwendig eine ökumenische Verpflichtung. Denn es geht um die Gewissheit des Glaubens und des Lebens. Gewissheit ist eine innere Glaubenshaltung, die sich darauf verlässt, dass Vertrauen nicht enttäuscht, Hilfe nicht verweigert und das Leben nicht von Hoffnungslosigkeit zerstört wird. Solche Gewissheit, solches Vertrauen hat die Grundlage in der Bewegung Gottes zu den Menschen hin. Deshalb sind in einer pluralistischen und globalisierten Welt ökumenische Beziehungen und Netzwerke wichtiger als je zuvor. (Wir sind lutherisch)
Dieses wird bereits in den Gemeinden, an der Basis sozusagen, schon praktiziert. Die einzelne Gemeinde oder Kirche im Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (BELK) ist nicht für sich alleine Kirche Jesu Christi, sondern steht in der Verbundenheit und Einheit der weltweiten Christenheit. Darum sind wir auf dem guten Weg, mehr auf die Gemeinsamkeiten als auf das Trennende zu achten. Wir leben in dem Vertrauen, dass unterschiedliche Menschen, Völker und Religionen versöhnt miteinander leben können. Keine Gemeinde, keine Kirche kann für sich allein bestehen. (Plädoyer für die Ökumene – Dagmar Magold)
Im ökumenischen Vollzug erfährt jede Gemeinde für sich und der Bund als Zusammenschluss der Kirchen und Gemeinden neben dem partnerschaftlichen und sozialen Aspekt Mut zur Versöhnung und Bereicherung der eigenen christlichen Existenz. Seit vielen Jahren schon ist daher der Bund Mitglied im
– Lutherischen Weltbund;
– in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz, wo er auch im Präsidium vertreten ist;
– in der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa (Leuenberger Kirchengemeinschaft) – in der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Daneben bestehen gute Kontakte zur Evangelisch-Reformierte Kirche Schweiz (EKS).
Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands, VELKD lädt zu ihren Generalsynoden regelmässig ausländische Schwesterkirchen als Gäste ein. So kann der Bund durch seine VertreterInnen immer wieder auf persönlicher Ebene Kontakt halten.
Dieses ökumenische Mosaik wäre noch zu ergänzen durch einen ausführlichen Bericht über die Arbeit des Martin-Luther-Bundes in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Er pflegt direkte Verbindungen zur lutherischen Diaspora und ist die diakonische Seite der Ökumene (siehe auch: Martin-Luther-Bund).
Fotos: Unterzeichnung der Charta Oecumenica durch die Mitgliedskirchen der AGCK-CH in St. Ursanne, 2005