Weihnachtsbotschaft des Lutherischen Weltbundes

Hoffnung, in einer Krippe liegend

Römer 15,13: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle
euch mit aller Freude und Frieden im Glauben,
dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung
durch die Kraft des Heiligen Geistes.“


Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
Grüße der Freude und des Friedens, die in der Hoffnung wurzeln, sende ich Ihnen
mit diesem Schreiben – die traditionellen Wünsche also, die wir einander in dieser
gesegneten Weihnachtszeit zusprechen.Es ist jedoch schwer, Freude zu empfinden und Frieden zu verspüren in dieser unsicheren
Zeit, in der neue Varianten des Coronavirus immer neue Schatten auf unsere sehnsüchtig
herbeigesehnten Feierlichkeiten und Feste werfen. Es fällt schwer, fröhlich zu sein, wenn
Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und Existenzgrundlagen gefährdet sind. Es fällt schwer,
Frieden im Herzen zu finden, wenn wir immer wieder mit Gewalt und Zerstörung konfrontiert
sind, wenn unsere Gedanken voller Unruhe und Sorge sind, was dir Zukunft bringen wird.
Für viele von uns haben die Beschränkungen in diesem Jahr den persönlichen
Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, zu Familie und Freundinnen und Freunden
stark beschnitten. Sie haben uns gezwungen, unsere Prioritäten zu überdenken
und unser Arbeitsleben neu zu gestalten. Einige haben durch die Beschränkungen
gelernt, freundlicher zu sein, weniger egozentrisch und etwas achtsamer gegenüber
den Bedürfnissen unserer notleidenden Nächsten. Die Beschränkungen haben uns
gezwungen, die Dinge etwas ruhiger anzugehen, die Menschen und Orte in unserer
direkten Umgebung neu zu entdecken, und haben dafür gesorgt, dass wir mehr Zeit
und Raum für Gebete, Meditation oder nachhaltigere Lebensweisen haben.
Für andere Menschen haben die Auswirkungen der Pandemie beispielloses Elend
und Schmerz verursacht. Die Zahl der Männer, Frauen und insbesondere der jungen
Menschen, die mit psychischen Problemen kämpfen, hat ein Rekordniveau erreicht.
Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt und Femizid sind in den meisten Ländern in
die Höhe geschossen, weil Frauen und Mädchen aufgrund der Lockdowns zu Hause
mit Familienmitgliedern festsaßen, die sie misshandeln, und weil lebensrettende
Zufluchtsorte und Anlaufstellen schließen mussten.
Wenn wir die Worte des Apostels Paulus an die ersten Christinnen und Christen
in Rom lesen, wird uns bewusst, dass auch sie in einer schwierigen Zeit lebten. Der
Apostel erinnert die Christinnen und Christen in Rom daran, dass Gott die Quelle aller
Hoffnung ist und dass es ihre Berufung und Aufgabe ist, darauf zu vertrauen, dass
die Kraft des Heiligen Geistes ihr Leben von innen heraus verändern wird.
Während der Vorbereitungen auf die kommende LWB-Vollversammlung 2023 in Polen,
die unter der Überschrift „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ stehen wird, werden
auch wir erforschen, wie der Heilige Geist uns angesichts der vielen verschiedenen
Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert sind, erschafft, versöhnt und erneuert.
Zum Ende der Adventszeit und wenn wir uns um die Krippe versammeln, um
Zeuginnen und Zeugen der Geburt eines Babys in Bethlehem zu werden, werden
wir daran erinnert, dass das Kind, das dort in einer Krippe liegt, auch der Gott der
Hoffnung und der Friedefürst ist. Lassen Sie uns, wenn wir einander ein fröhliches
Weihnachtsfest wünschen, aufs Neue auf die Macht und Kraft des Schöpfergottes
vertrauen, der auf die Erde gekommen ist, um als Mensch unter uns zu sein. Lassen
Sie uns zusammen mit den Engeln für Frieden auf Erden beten und lassen Sie
uns unsere eigenen Bemühungen um Versöhnung, Würde und Hoffnung für alle
Menschen in der Welt von heute noch einmal verstärken. Möge die Freude und der
Frieden Gottes in Christus Jesus unserem Herrn Sie erfüllen.
Fröhliche Weihnachten!


Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa
Präsident des Lutherischen Weltbundes


Die junge christliche Künstlerin Seint Sanhtay veranschaulicht
Gottes Zusicherung, dass der Heilige Geist die Kraft hat, eine
von Christus getragene Hoffnung zu wecken, die in Myanmar
und weltweit Freude und Frieden bringen kann.

Die LWBWeihnachtskarte 2021 kommt aus Myanmar, in Zusammenarbeit
mit dem Bund der Lutherischen Kirchen in Myanmar.
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