BERICHT ÜBER DIE 47. B E L K – BUNDESVERSAMMLUNG IN BASEL AM 23. MÄRZ 2019

„Suche Frieden und jage ihm nach“ mit dieser Jahreslosung 2019 lud der Präsident Pfr. Jörg Winkelströter zur diesjährigen BELK-Bundesversammlung nach Basel ein.

Sehr herzlich wurden wir mit duftendem Kaffee und leckeren Gipfeli empfangen, bevor wir uns im Untergeschoss des Gemeindehauses zum Eröffnungsgottesdienst versammelten. Pfarrerin Danuta Lukas(Ev.-Luth. Kirche Genf)legte ihrer Predigt den Bibeltext aus Jeremia 20,7-11, zugrunde. In sehr eindrücklichen Worten führte sie uns vor Augen, welch schwierigen, doch unmissverständlichen Verkündigungsauftrag Jeremia von Gott erhielt und wie er damit umging. Umgesetzt auf die heutige Zeit – welcher Art wäre unsere Reaktion?

In den Versammlungsraum zurückgekehrt, begrüsste Pfr. Winkelströter einen besonderen Gast aus Italien: Frau Cordelia Vitiello, Mitglied der Ev.-Luth.Kirche in Neapel und BELK-Vertreterin im Rat des Lutherischen Weltbundes (gewissermassen Dagmar Magolds Nachfolgerin).

Frau Vitiello stellte sich kurz persönlich vor (in ausgezeichnetem Deutsch). In einem spannenden Video-Vortrag erläuterte sie die Flüchtlingsarbeit und das diakonische Engagement der Lutherischen Kirche in Italien(ELKI). Sie stellte drei verschiedene Projekte vor, insbesondere das Projekt „Rose Rosa“ und das Solidaritätskrankenhaus OSPEDALE SOLIDALE. Frau Vitiello ist Präsidentin dieses Krankenhaus-Projekts, das ausschliesslich Frauen (Einheimische und Ausländerinnen) sowie Arme – in schwierigen sozialen Verhältnissen lebend – kostenlos medizinisch betreut und versorgt (Schwangerschafts-Untersuchungen, Krebsvorsorge, Bildung im Gesundheitswesen).

Ein sehr ansprechendes Projekt, dem viel Beachtung geschenkt und grosser Beifall gezollt wurde.

Nach einer kurzen Pause ging Pfr. Winkelströter zum ersten Teil der Geschäftsordnung über. Er begrüsste alle Anwesenden (offizielle Delegierte und Gäste) aus den verschiedenen BELK-Gemeinden (Basel, Bern, Genf, Zürich, Vaduz) sowie den Vertreter des Martin-Luther-Bundes. Die vorgelegte Tagesordnung sowie das Protokoll der 46. Bundesversammlung 2018 in Vaduz wurden mit einer kleinen Ergänzung einstimmig angenommen. 

Ein wichtiger Punkt war die Aufnahme der Schwedischen Kirche Zürich-Basel als BELK-Gastmitglied. Unter Beifall wurde der Aufnahme-Antrag einstimmig angenommen und die diesbezügliche Vereinbarung durch Pfr. Magnus Nordström/ Svenska Kyrkan und Pfr. Jörg Winkelströter unterzeichnet.

In der anschliessenden Mittagspause wurde kräftig zugelangt – leckerer Leberkäse und Kartoffelsalat – wie immer liebevoll vorbereitet von einigen Damen der Basler Gemeinde. Viele von uns nutzten das herrlich warme, sonnige Frühlingswetter draussen im Garten für angeregte Gespräche.

Zu Beginn deszweiten Teil der Tagesordnung stellteFrau Vitiello anhand einer detaillierten Powerpoint-Präsentation die zukünftige Strategie des Lutherischen Weltbundes (LWB) vor: zunächst die Geschichte des Weltbundes, sodann: „Warum braucht der LWB eine Strategie; wie wurde sie erarbeitet?“ Es folgten die Visionen des LWB; seine Werte; sein Engagement; seine Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsweisen; seine Partnerschaften und schliesslich die Kontinuität und Neuerung des LWB.

Frau Vitiello wurde für diesen umfangreichen, informativen Bericht herzlich gedankt. Es folgte eine kurze Diskussion über evtl. Aufgaben des 

BELK bei dieser Strategie – soll man sich im BELK weiter damit befassen? In einer Abstimmung wurde der Vorstand beauftragt, sich mit der Strategie zu beschäftigen, aber eine grosse Zahl von Enthaltungen zeigte, dass eine Mehrheit diesem Thema eher skeptisch gegenüberstand. 

Pfr. Winkelströter stellte die vorliegenden Jahresberichte des BELK-Vorstands, des Pfarrkonvents, des Martin-Luther-Bundes und den Visitationsbericht der Berner Gemeinde zur Aussprache. Lediglich letzterer gab Anlass zu einer kurzen Diskussion über die Bedeutung und Wichtigkeit eines solchen Besuchs in einer Schwestergemeinde. 

Über die geführten Kontakte mit der christkatholischen Kirche in Bern berichtete Pfr. von Saldern. Die Gespräche hätten sich positiv entwickelt, in vielen Bereichen gibt es weitgehende Übereinstimmung, z.B. im Blick auf gemeinsame Gottesdienste, gemeinsame Abendmahlsfeiern, gegenseitige Anerkennung von Taufe, Trauung und Firmung/Konfirmation. Es wird eine engere Zusammenarbeit in Diakonie und Seelsorge angestrebt. Eine Kirchengemeinschaft ist wegen des unterschiedlichen Amtsverständnisses (apostolische Sukzession) allerdings nicht möglich.

Durch Akklamation verlief die Wiederwahldes Revisors Martin Magold (Genf). Ebenso reibungslos – und dank der vorzüglichen Arbeit der BELK-Schatzmeisterin, Frau Waltraud Knobloch (Basel)-konnte dem Vorstand Entlastung für das Rechnungsjahr 2018 erteilt werden. Der Budgetvorschlag für 2019 wurde angenommen.

Danach gab Pfr. Winkelströter das Wort an Frau Anjes Gasser, einem engagierten Mitglied von „Abriendo Caminos – Wege eröffnen e.V.“.

Dieser Verein wurde 2012 von 5 Frauen gegründet. Er ist in Hondurastätig und bietet u.a. Veranstaltungen für Kinder, Schulbildung, Familienbegleitung und Aktivitäten zur Prävention von Gewalt. Anhand von eindrucksvollen Aufnahmen schlug uns Frau Gasser ihr Projekt für die diesjährige BELK-Kollekte vor. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Mit der Festlegung des BELK-Lektorenseminars (Sa, 19.10.2019 in Zürich), des nächsten BELK-Seminars (Sa, 23.11.2019 in Zürich), sowie der nächsten BELK-Bundesversammlung (Vorschlag: 14.03.2020 in Zürich) waren alle Punkte der Tagesordnung zur Sprache gekommen. Zum Schluss wurde den Damen, die so liebevoll um unser leibliches Wohl bedacht waren, mit grossem Applaus gedankt. Pfr. Winkelströter sprach noch einen Abschluss-Segen und wünschte allen Teilnehmer-innen eine gute Heimreise. Auch ihm gebührt grosser Dank für die vorzügliche Organisation dieser Bundesversammlung.

Im Namen der deutsch-sprachigen Gemeinde Genfs:
Heidi Krause / 04.04.2019