BERICHT ÜBER DAS 125. JUBILÄUMSFEST DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE BASEL UND NORDWESTSCHWEIZ VOM 9. SEPTEMBER 2018

Es war ein Anblick, der die Herzen höher schlagen liess – ein sonnendurchfluteter Kirchenraum, viele Anwesende aus der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Basel, aus der benachbarten Reformierten Gemeinde sowie Vertreterinnen und Vertreter des BELK (aus Bern, Genf und Zürich) und andere Gäste füllten die schöne Kartäuserkirche. Zusätzliche Stühle waren nötig, um allen einen Sitzplatz zu bieten.

Eine wunderschöne Eingangs-Musik auf der Orgel, gespielt vom Organisten der Gemeinde, Stefan Beltinger, eröffnete den Festgottesdienst. Pfarrer Jörg Winkelströter wie auch der Präsident des Kirchenvorstands, Herr Jorma Romppainen, begrüssten die Festgemeinde. Sie hoben den besonderen Anlass dieses Gottesdienstes hervor, der unter dem Bibelwort 1. Petrus 5, 7 stand: Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

Der Ablauf des Fest-Gottesdienstes wurde durch die musikalischen Darbietungen eines kleinen Instrumental-Ensembles und Sängerinnen und Sängern wunderbar bereichert; es erklangen Kantaten von Georg Philipp Telemann (aus: „Musikalisches Lob Gottes in der Gemeinde des Herrn“ sowie „Fortsetzung des Harmonischen Gottesdienstes“). Der Kindergottesdienst durfte nicht fehlen. Es war erfreulich zu sehen, wie eifrig einige Kinder der Einladung folgten.

Pfarrer Marc Blessing aus der BELK-Gemeinde Genf predigte zu Galater 5, 25 und 6,1-3. Seine Worte waren tief bewegend. Er berief sich auf die Gründungs-Urkunde des „Ober-Kirchen-Collegiums der evangelisch-lutherischen Kirche in Preussen“ von 1893. Er zitierte daraus folgenden Satz, der ihm wegweisend schien für die Entwicklung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Basel und Nordwestschweiz: „<wir> …versprechen, ihr nach allem Vermögen zu dienen, ihre Freude die unsere und ihr Leid das unsere sein zu lassen und für sie und ihr Gedeihen fleissig Fürbitte zu thun“. Könnte es eine schönere Zusage geben für ein Jubiläum?

Vor der Einsetzung des Abendmahls lud Pfarrer J. Winkelströter zum Friedensgruss ein. Das Abendmahl wurde von ihm und Mitgliedern des Kirchenvorstands ausgeteilt. Es folgten einige Bekanntmachungen aus dem Gemeindeleben und Danksagungen. Mit der Segnung und einer herrlichen Musik zum Ausgang endete der schöne, festliche Gottesdienst, der fast zwei Stunden dauerte.

Bis zum Mittags-Imbiss (im Refektorium) blieb Zeit für anregende Gespräche unter freiem Himmel – bei strahlendem Sonnenschein und in fröhlicher Stimmung. In der Zwischenzeit hatten einige Gemeindeglieder im Refektorium ein sehr einladendes, leckeres Buffet einschliesslich Getränke hingezaubert – es war köstlich! Kein Geschiebe, kein Gedränge – jeder kam auf seine Kosten und fand einen Platz an den vielen schön gedeckten Tischen.

Pfarrer Winkelströter verwies auf den weiteren Programmverlauf: für die Kinder waren Spiele auf dem Hof und im Klostergärtli vorgesehen; die Erwachsenen erwartete ein separates Programm im Kartäusersaal. Pfarrer Winkelströter hiess uns dort herzlich willkommen. Sehr eindrücklich vermittelte er einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirche Basel und Nordschweiz: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Hierzu gibt es eine Festbroschüre, die man mitnehmen durfte: „1893 – 2018: 125 Jahre Evangelisch-Lutherische Kirche Basel und Nordwestschweiz“ (erhältlich bei: info@luther-basel.ch). Die Broschüre ist nicht komplett – es müssen noch einige Nachforschungen angestellt werden, was für die nähere Zukunft vorgesehen ist.

Für eine musikalische Unterbrechung des Vortrags sorgte Rebecca Reese. Sie bemühte sich redlich, uns einige Lieder „a capella“ beizubringen. Das Ergebnis war nicht zu schlecht!

Am Schluss seines Vortrags liess Jörg Winkelströter das Ehepaar Inger und Björn Sandvik zu Wort kommen, das von seiner eigenen bewegenden Geschichte innerhalb der Gemeinde Ende der 1960er Jahre berichtete. Ehepaar Sandvik war eigens aus Norwegen zu diesem Fest angereist.

Elke Breitenfeld von der deutschsprachigen und Magnus Nordström von der schwedisch-sprachigen Gemeinde in Zürich überbrachten Grüsse und Glückwünsche aus ihrer Gemeinde, sowie Nina von Saldern aus Bern und Pia Repo-Leine von der finnischsprachigen Kirche in der Schweiz. Sie überreichten zwei aus Holz gefertigte Engel – sehr schöne Kunstwerke, die gebührend bewundert wurden.

Jörg Winkelströter war nicht nur um unser geistiges und leibliches Wohl besorgt. Nein – nun war Bewegung angesagt (damit der anschliessende Kaffee und Kuchen besser mundet?!). Wiebke Junge-Rüttimann lehrte uns zu flotter Musik verschiedener Stilrichtungen ganz einfache Tanzschritte. Anfangs wollte es nicht so recht klappen – ging es nun rechts rum oder links rum, und wie war das mit dem Zwischenschritt?! Der Geduld der Tanzlehrerin war es zu verdanken, dass die gewünschten Schritte und Figuren harmonisch überein stimmten. Es wurde viel gelacht!

Abschliessend dankte Jorma Romppainen mit warmen Worten und einem kleinen Geschenk den „Haupt-Akteuren“ des Jubiläums-Festes für ihren unermüdlichen Einsatz und das reibungslose Gelingen dieses Sonntags. Der Nachmittag klang aus im Refektorium bei Kaffee und leckerem Kuchen.

So gestärkt traten wir, die den Zug nach Bern/Genf/Zürich nahmen, unsere Heimreise an. Alle Anwesenden sind sicher einer Meinung – es war ein sehr schönes, würdiges Jubiläums-Fest. Herzlichen Dank an die vielen „guten Geister“, die zum Erfolg dieses Festes beigetragen haben. Unsere besten Segens-Wünsche begleiten die Basler Gemeinde für viele schöne Jahre.

Heidi Krause
Ev.-Luth.Kirche Genf
-deutschsprachige Gemeinde