
Mit Betroffenheit und Trauer haben wir uns am 7. Februar 2015 in der Johanneskirche in Vaduz von Pfarrer Trieba verabschieden müssen, nicht, weil seine Amtszeit vorüber war, sondern weil er 5 Tage vor seinem 75. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben ist.
Pfarrer Trieba ist 3 1/2 Jahre Pfarrer dieser Gemeinde gewesen und in dieser Funktion auch Mitglied im Vorstand des BELK, des Bundes Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.
Was ihn ausgezeichnet hat waren Eigenschaften wie: aufmerksame Präsenz, Bedachtsamkeit, Umsicht, analytische Fähigkeiten und ganz bei der Sache sein. Er war kein Mann des schnellen Wortes, sondern vielmehr jemand, der Wogen glätten konnte, der zusammenführte, dem die Ökumene sehr am Herzen lag und der sich, wann immer es möglich war, mit theologischen Fragestellungen auseinandersetzte und weiterbildete. In der Begegnung war es das Sein mit und beim Anderen, was ihn ausmachte.
Auf der Todesanzeige steht: „Verkündigen war sein Leben“ und auch wenn Pfarrer Trieba kein Mann des schnellen Wortes war, so war er doch ein Mann des profunden Wortes. Wenn er Stellung nahm zu einer Sache, so war dies stets wohl durchdacht und richtungweisend. Es steckte auch sehr viel eines theologischen Lehrers in ihm. Das zeigte sich besonders an seiner kontinuierlichen Vortragstätigkeit – in der letzten Zeit aus aktuellem Anlass häufig zum Thema Reformation. Man könnte die Aussage auf der Anzeige aber auch umformulieren und sagen „Pfarrersein war sein Leben“, weshalb er sich noch aus dem Ruhestand heraus auf diese Pfarrstelle in Vaduz beworben hat. Er ist sehr gerne bei und mit dieser Gemeinde gewesen und es war sein Wunsch, länger zu bleiben, wenn seine Gesundheit es ihm ermöglicht hätte. Pfarrer Trieba hatte seine Aufgabe in Vaduz noch nicht als beendet angesehen, auch die des Miteinanders mit der evangelischen Nachbargemeinde am Ort nicht. Er hat den Kontakt gesucht und Wege, wie man Kräfte bündeln und sie zum Wohl der Mitglieder beider Kirchgemeinden fruchtbar machen kann. Auch im BELK hätten wir ihn gerne länger bei uns gehabt – als Pfarrkollegen, als Ratgeber, als Repräsentanten für unsere kleine lutherische Gemeinschaft im Bereich der Ökumene bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Es bedeutete ihm viel, nicht Einzelkämpfer zu sein, sondern Teil der Gemeinschaft im BELK.
Diese seine letzte Pfarrstelle hat er zusammen mit seiner Frau Ilse angetreten und es ist schnell ein enges Band von gegenseitiger Wertschätzung und Verbundenheit zwischen dem Ehepaar Trieba und den Gemeindemitgliedern gewachsen. Wir danken Frau Trieba von Herzen für diese Zeit des gemeinsamen Dienstes an der Seite ihres Mannes in der evangelisch-lutherischen Kirche in Vaduz und darüber hinaus. Wir wünschen ihr und ihrer Familie Trost im Abschiednehmen und Hoffnung und Segen für ihren weiteren Weg.
Genf, Februar 2015
Für den Vorstand des BELK: Elisabeth Benn (Präsidentin)